Samstag, 28. April 2012

Für viele



Endlich! Papst Benedikt XVI hat sich in aller Klarheit an die deutschen Bischöfe gewandt, und eine Revision der Wandlungsworte von "Für alle" in "Für viele" gefordert. Ich empfinde es als traurig, dass sich in Deutschland so lange nichts getan hat, obwohl es schon lange klar war, dass die Übersetzung von "pro multis" in "Für alle" weder dem Worte nach, noch sinngemäß dem entsprach, was Jesus im Abendmahlssaal gesprochen hat, als er den Kelch seinen Jüngern reichte. Meiner Ansicht nach hat der Heilige Vater großen Langmut bewiesen, dass er den deutschen Sonderweg so lange geduldet hat. Eigentlich erstaunlich wenn man bedenkt, dass es hier nicht um eine theologische Nebenfrage geht, sondern um das Zentrum unseres Glaubens. Es geht ja darum, dass Freiheit auch Konsequenzen unseres Handeln impliziert, und Christus zwar für alle gestorben ist - sonst wäre das Christentum nicht universal - es aber keinen Heilsautomatismus gibt, sondern wir aufgerufen sind die Hand die er uns reicht durch unseren Glauben in Freiheit zu ergreifen, oder eben nicht. In diesem Sinne werden nicht alle erlöst sein, sondern viele, denn Christus hat unsere Freiheit nie infrage gestellt. Bischof Zollitsch sprach, wie der Tagespost vom 26.04.2012 zu entnehmen war, von einer "Klärung" und dem "Abschluss einer Diskussion". Äußerungen weiterer Bischöfe zeigen in diesselbe Richtung und nähren meine Hoffnung, dass jetzt zügig gehandelt wird.

1 Kommentar:

  1. Ein großartiger Brief des Hl. Vaters: klar und eindeutig in der Sache und dabei so wohlwollend und respektvoll.
    Wie ist es nur möglich, dass es nun immer noch Stimmen gibt, die nicht verstehen (wollen), warum das "für alle" in diesem Kontext NICHT zutreffend ist...

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