Dienstag, 17. April 2012

85

Gestern am 16.04.2012 hatte Benedikt XVI Geburtstag. 85 Jahre alt und Inhaber des schwersten Dienstamtes, dass ein Mensch auf Erden ausüben kann: Glückwunsch nachträglich! Josef Ratzinger mag geahnt haben was an Belastungen in diesem Amt auf ihn zukommen würden als er, später über den Moment der Wahl befragt, von einem Fallbeil sprach, dass auf ihn niedersauste. Als Präfekt der Glaubenskongregation und enger Vertrauter vom seligen Johannes Paul II hatte er sicher tiefe Einblicke in das Amt des Papstes gewonnen. Über den heiligen Vater nachdenkend, kommt mir immer wieder der Vergleich zwischen Benedikt XVI, und seinem Vorgänger. Wie unterschiedlich doch beide sind, und wie schön dass es so ist. Für mich hat der selige Johannes Paul II in besonderer Weise die katholische Spiritualität repräsentiert, besonders in den letzten Jahren seines Lebens, als er immer stärker von Leid und Krankheit gezeichnet, dem leidenen Christus gleichförmiger wurde. 
Benedikt XVI hingegen ist ein großer Vertreter der Vereinbarkeit von Glaube und Vernunft, der die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden nicht scheut, und der sich v.a. vom Zeitgeist nicht einwickeln lässt. Seine "Reform der Reform", die Wiedereinführung des alten Ritus fand ich bewundernswert, hier haben wir einen Papst der mutig die Kirche in ihrer - auch zeitlichen - Gesamtheit sieht und vertritt, und nicht nur die Kirche, wie sie von vielen Zeitgenossen gewünscht wird. Seine Würdigung der historisch - kritischen Methode der Bibelforschung, aber auch das Aufzeigen ihrer Grenzen, seine beiden Jesusbücher und seine unter dem Titel "Einführung in das Christentum" gehaltenen Vorlesungen in Tübingen, die als Buch in mehreren Auflagen erschienen sind, waren für mich wichtige Wegweiser auf meinen Weg zur Kirche und meinen Weg in der Kirche. Das dieser Papst noch die Zeit und die Kraft aufbringt Bücher zu veröffentlichen, ist einfach nur bemerkenswert. Für unseren Papst gibt es viele Baustellen und manchmal habe ich den Eindruck, dass "El Papa" auf verlorenen Posten steht, aber vielleicht ist das auch einfach eine sehr westeuropäische Sicht. Ich hatte noch keine Gelegenheit die Weltkirche kennenzulernen. Ich wünsche dem heiligen Vater viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen für viele weitere Jahre.

2 Kommentare:

  1. Ups. Vielen Dank für den Kommentar auf meinem Blog. Er zeigte mir *rotwerd*, dass ich Dich noch nicht in meiner Blogliste hatte. Hab ich prompt korrigiert. Gruß!

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  2. Mach Dir deswegen keine Gedanken. Es besteht ja keinerlei Verpflichtung, mich mit auf eine Blogliste zu setzen. Aber ich freu mich natürlich...

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