Mittwoch, 5. Juni 2013

Das Kloster St. Anna in Zug

Bei mir in der Nähe, in der Stadt Zug, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, gibt es ein schönes, altes Kloster, dass dereinst, im Jahr des Herrn 1595 für den Reformorden der Kappuziner errichtet wurde. Das Kloster wurde St. Anna gewidmet und zeugt davon, dasss die Kappuziner offenbar keine grossen Berührungsängste hatten mit "der Welt da draussen". Damals befand es sich zwar am Stadtrand in ruhiger Lage, mittlerweile aber befindet es sich, nachdem die Stadt um das Kloster herumgewachsen ist, mittendrin im dicksten Gewühl. Ja die Zeiten ändern sich, auch die Kappuzinerpadres sind nun schon seit 1997 Geschichte, denn auch hier wie vielerorts mussten die Kappuziner wegen Nachwuchsmangels ihre Zuger Niederlassung aufgeben, sehr zum Bedauern der meisten Zuger Bürger. Diese Verbundenheit drückte sich auch in einer Unterschriftenaktion aus, die versuchte, die Entscheidung des Regionalkapitels noch einmal abzuwenden - aber vergeblich. Einige Jahre stand das Kloster leer, und es konnte nicht geklärt werden, was jetzt mit der Immobilie geschehen soll. Verschiedene Vorschläge wurden erwogen, so z.B. den, daraus eine Musikschule zu machen. Ein Verein wurde gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, dass das Kloster wieder ein Ort geistlichen Lebens werden sollte, zu diesem Zweck wurde die Gemeinschaft der Seligpreisungen angesprochen, ob nicht sie das Kloster beziehen könnten und die Gemeinschaftsleitung beschloss diesen Schritt zu wagen:) Und so kam es, dass im Mai 2000 die ersten drei Geschwister der Seligpreisungen dort einzogen - aller Anfang ist klein.
Ich kannte diese Gemeinschaft nicht, fühle mich dort aber sehr wohl, ihre Spiritualität spricht mich sehr an, und ähnelt der karmelitischen Spiritualität: So steht auf ihrer Homepage:

"Im Mittelpunkt unseres Lebens steht die Kontemplation. Inspiriert von der Tradition der Ostkirche und von der Spiritualität des Karmels, besteht die erste Berufung in der Suche nach der Vereinigung mit Gott durch das innere Gebet."

Ihre Verbundenheit mit der Spiritualität der Ostkirche drückt sich auch dadurch aus, dass einmal in der Woche eine Vesper im byzantinischen Ritus gefeiert wird - wunderschön!
Hier fühle ich mich Zuhause, denn die "Seligpreisungen" stehen im lebendigen Kontakt zu den anderen katholischen Pfarreien, sie präsentieren das Ganze dipositum fidei der Kirche, finden aber zeitgenössische Wege, dieses zu vermitteln. Sie sind konservativ - m.a.W. katholisch, aber mit einer, wie ich meine, modernen Ausdrucksform, ohne an der heiligen Liturgie Abstriche zu machen.



                                          Blick in den Altarraum der Klosterkirche


                                                           Der Blick nach oben...

                                                Vom Eingang aus betrachtet.

                                                    Wunderschön aber überbelichtet

Ja ich weiss, die Fotos lassen an Qualität zu wünschen übrig. Offenbar habe ich den Bogen noch nicht raus, aber demnächst versuche ich, bessere zu schießen, denn die Klosterkirche ist wirklich herzallerliebst.


                                     


              













2 Kommentare:

  1. Schöne Kirche, aber sie scheint mir ohnehin nicht mehr zur Ausrichtung der Schweizer Kapuziner zu passen (wobei meine Wahrnehmung natürlich stark von den publizistischen Umtrieben eines Luzerner Kapuziners bestimmt wird und nicht notwendig für alle anderen repräsentativ ist) ...

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  2. Freut mich daß Du eine katholische Heimat gefunden hast wie es aussieht.

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