Dienstag, 12. Februar 2013

Bye Bye Benedikt





Nun geht er also, und nach sieben schweren und sorgenvollen Jahren, müde und geschwächt durch ein kräftezehrendes Pontifikat, zieht er sich zurück aus seinem Amt um den Rest seines Lebens in Frieden im Kloster zu verbringen. Ich freue mich für ihn, voller Dankbarkeit, und der Gedanke, dass unser "Altpapst" in Spe seine noch verbleibende Zeit dann mit Meditation und Gebet verbringt, gefällt mir gut. Josef Ratzinger hat sein Leben der Kirche gewidmet und alles an Kraft aufgebracht was er geben konnte. Es ist ein Zeichen von Vernunft, dass er nun, solanger er noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, sein Amt niederlegt, denn man konnte ihm anmerken, wie er immer schwächer wurde. Ein mutiger Schritt - wird er Schule bei seinen Nachfolgern machen? Natürlich, kirchenrechtlich gab es immer die Möglichkeit für einen Papst zurückzutreten, aber mir schien dies immer eine bloß theoretische Option zu sein, obschon ich mir bei diesem Papst nie so sicher war. Jedenfalls hat mich die Nachricht von seinem Rücktritt nicht so sehr überrascht, denn seit dem Interview mit Peter Seewald 2010, wo der Papst diese Möglichkeit explizit erwähnte, dachte ich mir, dass er vielleicht davon Gebrauch machen könnte, denn in so einer Deutlichkeit hatte ich noch keinen seiner Vorgänger im Petrusamt darüber reden hören. Er ist eben von einem anderen Schlag als sein Vorgänger.
Josef Ratzinger wollte nie Papst sein, und hat sich wohl schweren Herzens, aber demütig dem Willen des Konklave gefügt und 2005 das schwere Amt des Oberhirten über eine Milliarde Katholiken übernommen. Eine seltsame Ambivalenz schien hier durch. Als enger Vertrauter des seligen Johannes Paul II wird er gewusst haben was auf ihn zukommt, nämlich, das wohl schwerste Dienstamt, dass ein Mensch überhaupt annehmen kann.
Fast acht Jahre lang hat unser Papst das Schiff der Kirche durch die stürmische See geführt, was wird von seinem Pontifikat am Ende in Erinnerung bleiben? Soweit es mich betrifft vor allem seine Dialogbereitschaft, seine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Materialismus und Szientismus unserer Zeit. Benedikt XVI hatte es nicht nötig sich zu verstecken und vertrat furchtlos die Haltung der Kirche, ohne dem Meinungsmainstream nachzugeben. Das brachte ihm neben Respekt auch den Ruf eines Hardliners ein, gerade auch - oder besonders - unter vielen Katholiken hierzulande. Ich denke es wird Zeit, dass die deutschen Katholiken lernen, dass sie nicht der Nabel der Weltkirche sind, sondern gerade einmal 2 % aller Katholiken weltweit ausmachen
Viel hat unser Papst geleistet, aber nicht seine geringste Tat war die Rehabilitation der lateinischen Messe, für die er ebenfalls viel Kritik einstecken musste, die aber meiner Ansicht nach wegweisend war. Das ist eben typisch Benedikt, Reform in dem Sinne, dass eine Erneuerung der Kirche nur durch die Rückbesinnung auf das Wesentliche des christlichen Glaubens zu erreichen ist. Ich hoffe sehr, dass sich auch sein Nachfolger für die alte Messe einsetzt, und ich wünsche unserer Kirche, dass die Saat, die Benedikt XVI ausgesäät hat viele Früchte bringen wird.

Nein - ich glaube nicht, dass er nur ein Übergangspapst war!

Danke Benedikt - Gottes Segen für Dich und Deinem Nachfolger.







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